Der Etana-Mythos
Eine Übergangsgeschichte aus dem Zweistromland

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1. Der Mythos kurz erzählt

Das Etana-Epos beginnt mit einer Belehrung, wie die Götter die Stadt erfunden haben, für die sie nun einen König benötigen. Ishtar, Göttin der Liebe und des Krieges, Tochter des Mondgottes, findet Etana, den Hirten, und macht ihn zum ersten König von Kisch (Kish).

An einem anderen Schauplatz spielt sich die Geschichte von dem Adler und der Schlange ab, die einträchtig übereinander in den Stockwerken einer Euphrat-Pappel leben. Sie haben ein Abkommen, sich gegenseitig zu unterstützen und ziehen in ihren Nestern ihren Nachwuchs auf. Der Adler allerdings ist faul und lässt die Schlange jagen bis er Lust bekommt, die Schlangenkinder zu fressen. Er wird von seinem klügsten Kinde gewarnt, dennoch begeht er den Frevel 1 . Die Schlange ist entsetzt über die Untreue des Adlers und in ihrer Trauer und Wut wendet sie sich an den Sonnen- und Richtergott Shamash. Sie folgt seinem Rat, sich im Kadaver eines Wildstieres 2 zu verstecken und dem Adler aufzulauern. Als sie den Adler packt, versucht er noch mit ihr zu verhandeln und bietet ihr eine Ehegabe an. Aber die Schlange zerrt den Adler in eine Grube, wo er verschmachten soll.

Doch auch der Adler findet bei Shamash Gehör, der ihm den Etana schickt. Etana benötigt dringend das Gebärkraut, denn seine Frau wird nicht schwanger. Der Adler verspricht ihm als Gegenleistung für seine Befreiung, das Kraut zu beschaffen. Etana träumt einen Traum, der ihm sagt, wo das Kraut zu finden ist. Gemeinsam fliegen sie los, zu Ishtar, die im Himmel zusammen mit Shamash und zwei weiteren Göttern regiert. Während des Fluges läßt der Adler Etana absichtlich dreimal fallen und fängt ihn kurz vor dem Aufprall wieder auf. Jedesmal davor läßt er sich von Etana beschreiben, wie die Welt von oben aussieht. Doch schließlich erreichen sie Ishtars Haus, und verschaffen sich Eintritt...
(Hier bricht die Geschichte ab.)

[1] Im Bild oben zeigt der Abdruck eines Rollsiegels möglicherweise den Adler, der zwei Schlangenkinder gepackt hat.

[2] Zum Stier-Symbol siehe Interpretationen im Referat zu Çatal Höyük auf dieser Homepage



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